Ob als Einzelbaum, Baumgruppe oder Hain - die Parkräume sind so angeordnet, dass eine Vielzahl von Sichtbeziehungen innerhalb des Parks entstehen. Wenn Sie das Wegenetz erschließen, wird beispielsweise Ihr Blick auf einen bestimmten Zielpunkt in der Landschaft gelenkt (etwa auf die Grabkapelle oder auf Teile der Feuerbacher Heide), oder auf andere visuelle Erlebnispunkte. Es macht Spaß, den Park mal unter diesem Aspekt zu erkunden - wer weiß, was Sie noch alles entdecken!
Der Rosensteinpark steht mehrfach unter Schutz: als Kulturdenkmal, als Landschaftsschutzgebiet und als europäisches Natura2000-Gebiet. Er ist ein einmaliges Biotop inmitten einer Großstadt und damit nicht nur als „Grüne Lunge Stuttgarts“ bedeutend, sondern als wichtiges Rückzugsgebiet für zum Teil seltene Tiere.
Die Bäume, die noch aus der ersten Anlage des Parks stammen sind ein Kosmos für sich und bieten in ihren Höhlen Vögeln, Fledermäusen und Insekten Lebensraum. Viele dieser Bäume sind über 150 Jahre alt und gehen auf die erste Anlage des Parks unter König Wilhelm I. zurück.
Allein für den Bau der zwei S21-Tunnel sollen 96 Bäume im Park gefällt werden. „Na gut,“ sagen Sie, aber da sind ja noch genügend andere Bäume!“.
Bitte bedenken Sie: Die meisten der jahrhundertealten Baumriesen haben ihre Wurzeln sehr stark und sehr tief ausgebildet, manche 10-15 Meter, um in diesem wasserarmen Gebiet - früher „Kahlenstein“ genannt - an Wasser zu gelangen. Werden nun die zum Bau der 3 Tunnel nötigen Tunnelrohre unter den Bäumen durchgetrieben, so werden ihre Wurzeln beschädigt; sie können nicht mehr ausreichend Wasser ziehen und vertrocknen.
Hinzu kommt, dass während der gesamten Bauzeit von 20 Jahren der Grundwasserspiegel abgesenkt wird. Das gefährdet die Wasserzufuhr. Selbst tiefwurzelnde Bäume finden dann in dem teils felsigen Untergrund des Parks kein Wasser mehr. Die für große Bäume zu flache Erddecke über dem Tunneldeckel tut ein Übriges: Durch den baubedingten Wasserentzug droht dem Rosensteinpark eine schleichende Versteppung, die seine weitflächige Zerstörung zur Folge haben wird. Wir müssen nun schon ohne den Schlossgarten leben. Wollen wir wirklich auf einen weiteren, wichtigen, wunderschönen Park verzichten?
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