Was den Rosensteinpark besonders macht: Er ist nicht nur ein englischer Landschaftsgarten, sondern unterliegt auch den Flora-Fauna-Habitat-Naturschutzrichtlinien (FHH) und ist sogar als Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen. Dieser Park ist also besonders schützenswert.
Dahinter verbirgt sich die "Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie" der Europäischen Union. Das ist die Kurzfassung für die korrekte Bezeichnung "Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen".
Diese Richtlinie wurde verabschiedet, um wildlebende Tier- und Pflanzenarten in ihren Lebensräumen zu schützen, zu sichern und europaweit zu vernetzen. Dieses Schutzgebietsnetzwerk ist unter dem Begriff "NATURA 2000" bekannt. Vor der FFH-Richtlinie gab es bereits die Europäische Vogelschutzrichtlinie von 1979. Auch die nach dieser Richtlinie ausgewiesenen Gebiete sind Bestandteil von NATURA 2000.
Selbst das unendlich erscheinende Meer oder die unsichtbare Luft können nur begrenzt Schadstoffe aufnehmen. Folglich geht es beim Naturschutz nicht nur um die bedrohten Pflanzen und Tiere samt ihrer Lebensräume, es geht vor allem um uns und unsere Lebensqualität. Denn alles, was den Lebensraum rücksichtslos beschneidet, schadet uns, schadet unseren Kindern. Denn nicht nur die Erde im Ganzen ist von ihrer jeweiligen Vielfalt abhängig, sondern besonders auch die einzelnen Landschaften, Parks, Gärten.
Wie in einem Mosaik übernimmt jeder kleine Baustein eine wichtige Rolle für das Ganze: der Frosch im Gartenteich ist ebenso bedeutsam wie die Pilze auf der Wiese, der Specht im Wald oder der viel belächelte Juchtenkäfer. Der lebt in den alten, hohlen Bäumen im Park, in denen Spechte zimmern, Vögel nisten und Pilze wachsen, in denen sich am Grund der Baumhöhlen feuchter Müll aus Vogelkot, Federn und viel moderndem Holz sammeln, in die der Käfer seine Eier legen kann.
Wir wissen, dass der Rosensteinpark - neben einer zahlreichen Tierwelt - einen beeindruckenden alten Baumbestand beherbergt. Viele der Bäume haben König Wilhelm I. und Königin Katharina noch selbst im Park lustwandeln sehen. Sie haben mit Glück das Weltkriegsbombardement überstanden – einige Blindgänger wurden im Park geborgen.
Im Zuge des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 plant die Deutsche Bahn umfangreiche Baumfällungen und die Einrichtung großflächiger Baufelder im Rosensteinpark. Sie beruft sich auf ein Artenschutzgutachten, das inzwischen 10 Jahre alt ist. In dieser Zeit aber hat sich vieles verändert - jeder von uns kennt das aus seinem eigenen Leben. Warum also sollte das bei den Tierpopulationen im Rosensteinpark anders sein.
Besonders betroffen ist der historisch wertvollste Teil des Parks zwischen Schloss Rosenstein und Wilhelma sowie das Neckarufer. Auch im westlichen Bereich des Parks entlang der Ehmannstraße sollen für Baustraßen und Baueinrichtungsflächen 1,3 Hektar Park zerstört werden, eine weitere Baustraße soll sich bis zu den Mineralbädern durch den Park fressen. Für die geplanten Fällungen sollen auch mindestens 98 große Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 80 cm zum Opfer fallen, dazu Hecken und Einzelbäume; somit werde viele Tierarten ihres Lebensraums beraubt.
Auch wir Menschen werden direkte Einbußen hinnehmen müssen: Alle 3 Fuß- und Radfahrbrücken von Bad Cannstatt und den Mineralbädern werden mit Beginn der Bauarbeiten abgerissen. Parkbesucher von dieser Seite des Neckars werden lange Umwege in Kauf nehmen müssen, um auf einer "Park" genannten Baustelle spazieren gehen zu können.
Wichtig: Bitte zeichnen auch Sie diese Petition, helfen Sie, den Rosenstein zu schützen Der Gestattungsvertrag liegt nun Finanzminister Nils Schmid zum unterzeichnen vor. Wenn der den Vertrag zeichnet, bedeutet das, dass die Bahn nun auch im Rosensteinpark fällen kann - auch, wenn nicht alle Genehmigungen vorhanden sind, die Kosten nicht klar sind, es überhaupt nicht klar ist, ob die Bahn weiterbauen kann und darf.
Wir wollen, dass Prüfung der Faktenlage und der Kosten ist, keine Bäume gefällt werden, nicht noch ein wertvoller Park zerstört wird. Aufgrund der Brisanz des Themas wurde eine Petition ins Leben gerufen. Bitte zeichnen Sie diese und verbreiten Sie den Link (https://www.openpetition.de/petition/online/nils-schmid-bitte-unterschreiben-sie-den-gestattungsvertrag-zur-abholzung-des-rosensteinparks-nicht) weiter. Helfen Sie so, den Park zu schützen.
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